Schlagwort: Schweiz

Schweizer Franken am Euro festgebunden

the zutons:how does it feel?Ein historischer Tag (Ups, sollte gestern online).

Nach all den weiteren historischen Tagen mit Aktien-/Währungs-/(anderes Finanzprodukt)-Höchstständen oder -Tiefstständen erneut ein entscheidender Tag mindestens für die Teile der Schweizer Wirtschaft, die unter dem unverhältnismässig starken Franken gelitten haben. Die Nationalbank hat erklärt, dass man 1 Euro bei einem Preis von 1.20 Franken sehe, ohne Ausnahmen:

Die Schweizerische Nationalbank strebt daher eine deutliche und dauerhafte Abschwächung des Frankens an. Sie toleriert am Devisenmarkt ab sofort keinen EuroFranken-Kurs unter dem Mindestkurs von 1.20. Die Nationalbank wird den Mindestkurs mit aller Konsequenz durchsetzen und ist bereit, unbeschränkt Devisen zu kaufen.

Ich bin gespannt, wie der Markt darauf reagieren wird..

Bestenfalls kann man es bei der Aufforderung und der bereits erfolgten Massnahmen belassen da nach der Ankündigung heute der EUR-Kurs bereits auf dem richtigen Verhältnis ist. Schlimmstenfalls wird ganz viel Geld gedruckt, um den Franken zu entwerten. Und dies wird sich fast zwangsläufig früher oder später als Inflation bemerkbar machen, eine zeitlich perfekte Entnahme der Liquidität aus dem Markt wird schwierig.

Wir werden sehen. Ein historischer Tag.

Neue Schweizer Android Website

Ich möchte heute die neuste – und meines Wissens bisher auch einzige – Schweizer Android Website kurz vorstellen: android-schweiz.ch. Wie die beiden Betreiber Tom und Bachi selbst sagen, wollen sie die deutschsprachige Webseite als  eine Schweizer Anlaufstelle rund um das Thema Android positionieren.

Nebst Blogartikeln mit News und Tests sowie dem Onlineshop mit Android-Gadgets wird eine Liste mit Schweizer Apps gepflegt. Im Forum schliesslich können Fragen gestellt und Neuerungen diskutiert werden. Seit kurzem betreibt Android-Schweiz.ch auch das offizielle Forum der bekannten App TV-Centerr von Corsin Camichel – der App, die Zattoo auf euer Android-Device bringt.

Auf mich macht die Webseite einen guten Eindruck, ich werde sicherlich regelmässig vorbeischauen. Leider bietet die Webseite noch keinen RSS-Feed, sonst wäre das noch einfacher.

Die Schweiz im internationalen Fokus

Die Schweizer Firmen machen momentan alles andere als positive Schlagzeilen. Seien es die Banken mit verfehltem Risikomanagement oder Kudelsky mit gewissen Problemen.

Schlimmer als katastrophale Aktienkurse und unangemessene Managerlöhne sind aber Verstösse gegen Regeln. Regeln wie das Straf- oder Steuerrecht. Mittlerweile haben’s viele Unternehmen eingesehen und gehen aktiv gegen Missbrauch vor.

Ausnahmen bestätigen die Regel.. Siehe auch beim Gemeinderat der Stadt Zürich [1], der erst nach grossem Druck von Seiten der Medien und Politiker aktiv wurde.

Auch gibt es einige Organisationen wie Transparency International, die sogenannte Whistleblower unterstüzten, also Mitarbeiter die Missstände von innen aufdecken. Aber solche Organisationen sind nur in relativ fortgeschrittenen Rechtssystemen effizient, wo der Whistleblower aktiv geschützt werden kann. [2]

Dank dem Internet kann aber dem Whistleblower vielleicht noch besser geholfen werden – denn ist ein gravierender Missbrauch erst öffentlich im Netz, kann er kaum mehr entfernt werden. Selbst rechtliche Schritte gegen entsprechende Portale wie [3] sind sinnlos, wie gerade eben erst ein amerikanisches Gericht bewiesen hat. Momentan fehlen allerdings noch griffige Gesetze, um den Whistleblower auch nach der Veröffentlichung vor Racheakten des Unternehmens zu schützen und seine berufliche Zukunft nicht ganz zu zerstören. Zudem ist es absolut klar, dass die Vertrauenswürdigkeit der Quelle entscheidend, was für Informationen man glauben kann und glauben will. Es gibt auch Webseiten, die mit Vorsicht zu geniessen sind.. [4] Aber schlussendlich kann der qualifizierte Leser so die Informationen nutzen, denen er vertraut.

Allerdings halte ich es wiederum moralisch für fragwürdig, für solche Informationen von staatlicher Seite Steuergeld einzusetzen wie eben in Liechtenstein. Denn wenn der Staat bestechen darf, sollte das den Firmen auch wieder erlaubt sein. Und steuerlich absetzbar. Aber das ist ein anderes Thema..

Es wird interessant zu beobachten, wie sich der Bereich in den nächsten Jahren entwickelt. Ich hoffe, die entstandenen Chancen werden genutzt und es kommt noch etwas mehr Fairness ins Spiel.

[1] GR-Nr. 2008/80: http://www.gemeinderat-zuerich.ch/geschaeft_details.aspx?ID=2c84d851-3252-43b0-8965-d9627a5fcd5d
[2] http://www.transparency.ch
[3] http://www.wikileaks.org
[4] http://www.indymedia.org/de/index.shtml

Update 09.04.08: Die persönliche Homepage des Ex-Julius Bär Bankers Rudolf Elmer: http://www.swisswhistleblower.com/

Ein Artikel dazu auf Spiegel Online: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,545813,00.html